Dienstag, 28. Oktober 2014
28.10. - Transfer to Sydney
Heute haben wir einen Reisetag eingelegt. Mit dem Auto ging es bei immernoch heftigem Wind zurück nach Melbourne und dann weiter mit dem Flieger nach Sydney. Alles ist glatt gegangen, heute gabs keine Desaster :-).

Ohne jemandem die Nase lang machen zu wollen: zur Ankunft gab es blauen Himmel und 28ºC. Wir freuen uns auf ein paar Stadt-Tage in Sydney.

Zum Start haben wir schon lecker bei einem Italiener ums Eck gegessen und zwei Geburtstage mitgefeiert. Da war es vielleicht laut... aber schön :-).


26. / 27.10. - Ein Ausflug in die Grampians
Vorgestern haben wir der kühlen Küste den Rücken zugekehrt und sind in Richtung Norden ins Inland gestartet. Etwa eine Stunde Fahrt von der Küste weg kam nach einem Regenschauer die Sonne raus und es wurde schön warm.

Am Tor zu den Grampians, dem Beginn einer längeren Fahrt durch Wald und Buschland begrüßte uns kurz nach dem entsprechenden Hinweisschild ein kleiner Wallabie (kleines Känguru). Diesmal aber gut sichtbar so dass wir entspannt bremsen konnten.

Bei einem kurzen Stop an einem Stausee haben wir außerdem einen trägen Lizzard oder eine ziemlich große Echse gesichtet (30cm lang).

Angekommen auf dem Campingplatz wurden wir sehr freundlich begrüßt und uns wurde auch gleich noch ein Tourvorschlag für den Nachmittag gemacht, den wir auch in die Tat umsetzten.
Wir sind mit Britzzy zu diversen Lookouts und zu einem Wasserfall gefahren. Dort hatten wir super Ausblicke in die Täler und über die Berge. In der Gegend gibt es öfter Buschfeuer, von denen sich der Wald aber nicht unterkriegen lässt. Sehr skurril, wenn aus einem verkohlten Baum lauter grüne Triebe kommen.

Der Abend war wunderbar warm, aber ein Wetterleuchten ließ schon ahnen, dass sich das auch ändern könnte. Vor dem Abendessen sind wir noch eine Runde Kängurus streicheln gegangen, die quasi auf dem Campingplatz wohnen und abends dort grasen. In der Nacht gab's dann ein Gewitter und am Morgen war es deutlich kühler und recht windig.



Für den nächsten Tag hatten wir eine schöne Wanderung geplant, aber der Wind ließ uns die Pläne ändern, weil es oben am Ziel der Wanderung noch windiger und recht exponiert sein soll.

...und weil uns ein Camper-Anfänger-Fehler unterlaufen ist. Der Camper war noch von der Nacht abgeschlossen und der Schlüssel schön aufgeräumt im Schubladenschrank. Domi schon im Waschhaus, Simone noch verpennt und dazu Wind. Schwups war die Tür zu, Britzzy abgeschlossen, der Schlüssel drinnen und wir in Schlafanzug und Schlappen, nur mit Handtuch und Duschzeug bewaffnet draußen. Sch*****.

Naja, der Campingplatz hatte wie schon geschrieben sehr freundliches Personal. Mit der auf dem Auto aufgedruckten Notfallnummer und dem Campingplatztelefon haben wir einen Automechaniker bekommen. Brittzy hat sich gewehrt, aber nach 45 min frieren im Wind war er endlich offen.

Da haben wir dann beschlossen, den Tag erstmal langsam angehen zu lassen und den eh geplanten Zoobesuch vorzuziehen. Da gab's einheimische Tiere (Känguru, Koala und alle möglichen Vögel) etc. zu sehen.

Nachmittags ging's dann noch auf eine kleine Wanderung durch den schönen Wald zu Wasserbecken, auf einen Lookout und an einen imposanten Wasserfall, nur leider trocken ohne Wasser. Der Wind war etwas schwächer geworden, so dass der Lookout kein Problem war.

Leider hatten wir dann eine unruhige Nacht, weil der Wind zum Sturm wurde. Außer ein paar kleinen Ästen ist nichts rumgeflogen, aber Brittzy hat ganz schön gewackelt und es hörte sich auch nicht schön an, wenn Äste und Staub gegen den Camper geweht wurden. Wir waren trotzdem sehr froh nicht im Zelt schlafen zu müssen wie manch anderer.


Samstag, 25. Oktober 2014
25.10. - Ein Tag mit den Aposteln
Der heutige Tag begann mit einem klasse Blick aus dem Camperfenster auf grüne Wiesen, einen kleinen Binnensee und eine idyllische hügelige Landschaft. Wie immer war kurz darauf der Campingplatz leergefegt und wir gemütlich am frühstücken um 10:00 Uhr.

Erster Programmpunkt waren die 12 Apostel. Das sind 8 Felsblöcke (es waren mal 9, einer wurde weggespült, aber es waren nie 12), die einzeln vor der Küste im Meer stehen. Eine super Landschaft mit Sand, Meer, Wind und ockerfarbenen Klippen mit grünem Bewuchs.

Von der Küste weg haben wir uns auf eine kleine Gourmet-Tour gemacht. Schokolade und Käse haben wir ausgelassen, dafür mit dem einzigen Weingut weit und breit begonnen. Wir haben eine super nette kleine Weinprobe im Laden gemacht und genießen gerade den erstandenen Wein. Dann ging es weiter zur Whisky Destillerie. Leider war das ein Touri-Schuppen. Nur ein Whisky und der schweineteuer. Wir haben es dann bei einem hausgemachten Eis belassen und unsere Tour fortgesetzt.

Die Great Ocean Road haben wir schon fast hinter uns gelassen. Neben super schöner Küste haben wir heute auch ganz viele Schafe, Kühe und grüne Wiesen gesehen.

Gerade noch so haben wir es bei Helligkeit gegen 19:30 Uhr nach Port Fairy auf den Campingplatz geschafft. Nach den Erfahrungen gestern wollten wir nicht im Dunkeln fahren ;-). Am Campingplatz haben wir den Grill vor Ort genutzt und ein BBQ gemacht. Fast jeder Campingplatz hier hat einen kostenlosen Grill (heiße Metallplatte), auf dem jeder sein eigenes Fleisch braten kann.

Am Abend sind wir noch zu Fuß in die Stadt gegangen. Das ist hier wie im Western. Mega breite Straßen und die Häuser auch in einem solchen Baustil. Aber irgendwie keine Spur von einem Hafen oder einer Flaniermeile. Wir werden morgen bei Helligkeit nochmal prüfen ob der Ort wirklich so überschätzt ist wie er auf den ersten Blick erscheint. Immerhin war es ein guter Verdauungsspaziergang ;-).

Wir haben heute einen neuen Versuch gemacht, Bilder hochzuladen. Diesmal haben wir extra welche mit dem Handy gemacht. Jetzt streikt das Netz aber beim Hochladen. Wir liefern das irgendwann nach.


24.10. - Au Backe, das war knapp
Auch wenn der Morgen sich noch kühl anließ, haben wir gleich nach dem Losfahren nochmal einen Umzieh-Stop gemacht. Super, wenn man alles dabei hat und die Umkleidekabine auch gleich. Also rein in die kurzen Hosen und die Sonne genossen!

Los ging's also bei super Sonne auf einer klasse gewundenen Küstenstraße neben turkisblauem Meer mir weißen Wellen.

Great Ocean Road

Nach dieser chilligen Fahrt haben wir uns ins Hinterland gewagt und dort in den Urwald. Riesige Eukalyptusbäume mit bis zu 2m Durchmesser (200 Jahre alt) und riesige Baumfarne mit Farnblättern die aus einem Baumstamm kommen.

Nachdem wir die Natur auf einem kleinen Pfad durch den Urwald erkunden konnten, haben wir uns an anderer Stelle noch eine Etage höher gewagt: auf den Treetop Walk. Das ist ein Erlebnispfad auf 25 bis 30 Metern Höhe auf einer Stahlkonstruktion. Mitten in den Wald haben sie sogar einen Pin mit einer Plattform auf 45 Metern gesetzt. Aber selbst dort ist man nicht über allen Bäumen, da manche 50m hoch sind. Schon eine ganz neue Perspektive, die Bäume mal von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Pollen fliegen aktuell übrigens auf 30m Höhe. Auf 25m und darunter sowie auf 45m ist der Naselaufindex negativ ;-).

Kaum auf dem Campingplatz angekommen haben wir uns nach kurzem Abendessen nochmal auf den Weg gemacht. Jeden Abend kann man an der Küste an bestimmten Stellen sehen, wie die kleinen ansässigen Pinguine nach der Jagd auf dem Meer nach Hause zurückkommen. Etwas nach Sonnenuntergang war es soweit. Tatsächlich blieb von einer Welle ein schwarzer Klecks am Strand übrig. Etwa in der Größe einer Robbe. Und der Klecks setzte sich dann auch gleich in Bewegung! Das war eine Gruppe von geschätzt 30-50 kleinen Pinguinen (ca. 30 cm groß), die im Rudel zu ihrem Schlafplatz watschelten. Cool.

Zugegebenermaßen standen wir auf einer 40m hohen Klippe. Die Pinguine unten. Und es wurde immer dunkler. Wenn wir nicht gewusst hätten dass das Pinguine sind...

Trotzdem cool die Kerlchen :-). Nach der dritten Truppe haben wir sie dann alleine weitermachen lassen. Da oben auf der Klippe war es verdammt windig und kalt. Als wir ankamen kamen uns alle Leute entgegen (Sonnenuntergang an bedecktem Himmel zu Ende) und wir dachten schon wir hätten was falsch gemacht. Aber mit uns haben noch zwei Verrückte ausgeharrt.

Aber was war denn dann knapp wie in der Überschrift erwähnt?

Auf den Rückweg haben wir uns dann im Dunkeln gemacht. Wir sind schön vorsichtig und langsam gefahren, denn es heißt hier immer, man soll im Outback nicht im Dunkeln fahren. Aber wir sind hier ja nicht im Outback. Das langsame Fahren hat sich dennoch voll ausgezahlt, denn plötzlich hatten wir ein ausgewachsenes Känguru vor der Nase! Schock! Brems! Hoppel, hoppel und weg. Puh. Verdammt groß das Teil, bein Springen auf unserer Augenhöhe - im Camper, wo wir immer noch auf den Sitz hochkrabbeln müssen. Wir waren froh, als wir heil wieder auf dem Campingplatz standen. Nachts fahren wir so schnell nicht wieder.

Aber: Känguru gesehen, Check :-).


Donnerstag, 23. Oktober 2014
23.10. - Unser erster Koala!
Heute morgen haben wir erstmal die ganzen anderen Streber früh aufstehen und den Campingplatz verlassen lassen bevor wir gemütlich gefrühstückt haben und uns dann auch auf in Richtung Great Ocean Road gemacht haben. Hatte leider zur Folge dass wir dann erstmal nicht aus dem Campingplatz kamen, weil der Zugangscode für die Schranke schon abgelaufen war. Wurde vom Pförtner mit Humor genommen. Aber die Streber müssen das irgendwo her gewusst haben.

Leider war das Wetter heute nicht so dolle. Bedeckt, diesig und deutlich kühler. Wir haben uns trotzdem an der Great Ocean Road entlang gehangelt und immer wieder Stops eingelegt. Erst gab es Strände und Steilküste zu sehen. Ein Leuchtturm mit einem sehr gemütlichen Café nebendran war unser Mittagsstop. Und dann ging es etwas ins Hinterland, erst zu Teddys Lookout mit noch gutem Wetter und dann zu den Erskine Wasserfällen in die Wolken und den Nebel. Eine Überraschung bot uns Teddys Lookout passend zum Namen: da saß doch tatsächlich ein Koalabär in freier Wildbahn im Eukalyptusbaum. Eine andere Touristin meinte zum Spaß als sie schnaufend vom Aussichtspunkt wieder hochkam: zum Glück kommt da jeden Morgen der Ranger und hängt den Koala in den Baum, so dass wir was zu schauen haben. Der saß wirklich direkt an der ersten Aussichtsplattform in drei Metern Höhe im Baum. Simones Plan ihn zu streicheln hat trotzdem nicht hingehauen. Beim nächsten Mal dann. Jetzt machen wir Jagd auf Wallabees und Kängurus (und hoffen, dass uns keines vor das Auto springt).

Heute Abend haben wir einen Campingplatz an der Great Ocean Road in einem Taleinschnitt (Wye River) gewählt. Das Meer sieht und hört man zwar gerade nicht, dafür läuft direkt neben dem Camper ein kleiner Fluss lang. Blöd nur dass es hier auch Enten gibt und wir erstmal mit den Wanderschuhen die Hinterlassenschaften eingesammelt haben. Jetzt ist aber alles wieder sauber und wir sitzen gemütlich im Camper bei Bierchen und Nüsschen und planen die nächsten Routen.

Leider klappt das mit dem Bilder Hochladen nicht wirklich, weil wir wenn überhaupt dann nur mit dem Handy ans Netz und in den Blog kommen. Wird aber nachgereicht. Vom Koala gibt's schonmal vorab ein Bild vom Bild :-).

Koala


22.10. - Wir haben unseren Britzzy
Heute haben wir Melbourne hinter uns gelassen, sind mit der Metro 20 Minuten raus gefahren und haben unseren neuen Reisebegleiter abgeholt. Unseren kleinen Camper mit Aufbaudach (man kann bequem drin stehen :-) ) von der Verleihfirma Britz: unser Britzzy.

Super ausgestattet in Sachen kleine Küchenutensilien und nette österreichische Vermittlerin bei der Abholung. Bei unglaublichen 30ºC (sogar hier für diese Jahreszeit ungewöhnlich) gings erstmal für Proviant in den direkt angrenzenden klimatisierten Supermarkt (Aldi Süd).

Ein erstes Reinschnuppern in den Linksverkehr. Wir haben ein Automatikauto :-). Also erstmal kein Schalten mit der linken Hand nötig. Puh. Aber wer zum Teufel hat sich ausgedacht auch Blinker und Scheibenwischer zu vertauschen? Das sorgt immer wieder für Heiterkeit in unserem Auto.

Dann ging es los raus aus Melbourne an die Küste. Zum Ziel wurde kurzerhand ein Campingplatz in Torquay erklärt. Direkt am Meer eine Minute zu Fuß auf die Düne und eine weitere bis ins Meer :-). Wir haben unsere von Melbourne geplagten Füße ins Meer gestreckt und bei der Wassertemperatur und dem aufkommenden starken Wind darauf verzichtet den Rest des Körpers auch nachzuschieben. Statt dessen haben wir lecker Abendessen in unserer kleinen Küche gekocht und den Abend bei Wein im windgeschützten Camper ausklingen lassen.